Bonn, 01.02.2011 – Fotos hochladen und darüber diskutieren – diese Idee ist viel älter als Facebook: Das Internetportal fotocommunity wird zehn Jahre alt. Nun strebt der Treffpunkt von gut einer Million Hobby-Fotografen ins mobile Netz.
„Bis Sommer werden wir Apps für iPhone, Android und Windows Phone 7 haben“, sagt Plattformgründer Andreas Constantin Meyer. Dann können auch Fotos der Smartphone-Kamera zur fotocommunity hochgeladen und zur Diskussion gestellt werden. Das Kölner Unternehmen will die Software-Schnittstelle (API) für die Plattform veröffentlichen, damit Entwickler den Zugang zur „fc“, wie die Mitglieder das Portal abkürzen, in eigene Anwendungen einbauen können.
„Das war überfällig, das hätten wir schon eher machen sollen“, sagt Meyer. Aber auch wenn die fotocommunity inzwischen 16 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich das Portal noch das Flair eines Hobby-Projekts bewahrt, wie es am 1. Februar 2001 gestartet wurde.
Grundfunktionen sind kostenlos
„Ich habe damals die ganze Nacht herumgebastelt und dann in der Usenet-Gruppe de.rec.fotografie mitgeteilt, dass die fotocommunity online ist“, erinnert sich Meyer. „Im Usenet waren keine normalen Menschen, das waren Techniker, die auch fotografierten.“ Meyer wollte mit seiner Idee die Hemmschwelle senken, damit jeder auf einfache Weise ein digitales Foto hochladen und mit anderen darüber diskutieren konnte.
Am ersten Tag haben bereits 40 Internetnutzer ihre Bilder zur Diskussion gestellt. „In drei Wochen war der Webspace voll, aber unser Kölner Provider hat uns dann den ganzen Server bereitgestellt.“ Als Unternehmen nimmt die fotocommunity 25 Prozent ihres Umsatzes aus Werbung und 75 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen ein – die Grundfunktionen sind kostenlos, ab vier Euro gibt es erweiterte Nutzungsmöglichkeiten.
Ziel jedes Mitglieds ist ein Bild mit Stern
Seit der Gründung wurden mehr als 20 Millionen Fotos hochgeladen und 200 Millionen Bildkritiken geschrieben. Zwei Drittel der Mitglieder leben in Deutschland, ein Drittel nutzt eines der fünf fc-Portale in anderen Sprachen, besonders lebendig geht es in der italienischen fotocommunity zu.
Die Community haben die Mitglieder letztlich selbst gestaltet. Noch bevor die technischen Möglichkeiten dafür eingerichtet waren, achteten sie vor zehn Jahren darauf, dass niemand mehr als zwei Bilder am Tag ins Netz stellte. In langen Diskussionen prägten sie einen eigenen fc-Stil. Ziel jedes Mitglieds ist ein Bild mit Stern: Diesen bekommt ein Foto, wenn es in einer Abstimmung genügend Unterstützer für die Aufnahme in die FC-Galerie erhalten hat.
Konstruktiver Austausch
Heute gibt es zahllose Möglichkeiten im Netz, um ganze Fotoalben in einem Rutsch hochladen zu können. Für den konstruktiven Austausch aber gibt es nur wenige Orte. „Wie oft habe ich vor den Bildern anderer User gesessen und gestaunt, aber durch das Gesehene auch sehr viel gelernt“, schreibt Doris K., die zum Geburtstag noch einmal ihr erstes fotocommunity-Bild hochgeladen hat.
Gefeiert wird vom 20. bis zum 22. Mai 2011 auf einer Convention in Köln. Auf dem Programm stehen Workshops, Live-Shootings, Wettbewerbe, Ausstellungen, Fotoexkursionen und eine Fotofachmesse.